Vogelgrippe: Erreger ist mutiert
Schlechte Nachrichten aus den USA: Rebecca Garten von U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat mitgeteilt, dass sich der Erreger der Vogelgrippe, H5N1, weiterentwickelt hat. War es zuerst ein Erregerstamm, sind es nun zwei.
Untersuchungen ergaben, dass das Virus der Opfer aus Vietnam, Kambodscha und Thailand von 2003 und 2004 genetisch abweichend ist von dem Virus, das 2005 Menschen in Indonesien toetete.
Die Regierung der USA erwartet die Ankunft der Vogelgrippe in diesem Jahr und bereitet umfangreiche Tests und Ma?nahmen vor.
Quelle: www.ctv.ca
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Was alle Seuchen der Geschichte nicht geschafft hatten, gelang der Spanischen Grippe binnen weniger Monate. 1918 toetete die Pandemie 20 bis 50 Millionen Menschen, mehr als jede andere Krankheit zuvor. Allein in den USA gab es 550.000 Tote. Die Infizierten litten unter hohem Fieber, ihre Lungen entzuendeten sich. Innerhalb weniger Tage ertranken die Opfer an ihrer eigenen Fluessigkeit.
Ein US-Forscherteam hat das Virus in jahrelanger Arbeit seit 1995 nachgebaut. Die Ergebnisse des Experiments, das bereits im Oktober 2003 publik wurde, erscheinen jetzt erstmals detailliert in den Fachblaettern „Nature“ und „Science“.
Die Erkenntnisse der Wissenschaftler um Jeffrey Taubenberger vom Institute of Pathology der US-Armee legen nahe, dass das von ihnen rekonstruierte Virus H1N1 von einem Vogelgrippe-Virus abstammte und die Faehigkeit entwickelte, den Menschen anzufallen. Genau diese Entwicklung befuerchten die Experten derzeit in Asien: Der dort grassierende Erreger H5N1 koennte mutieren oder sich mit einem menschlichen Grippevirus vermischen und dann eine weltweite Epidemie ausloesen.
Uno befuerchtet bis zu 150 Millionen Tote
Erst vergangene Woche hat die Uno vor den schrecklichen Auswirkungen einer solchen Seuche gewarnt, die die Spanische Grippe noch um ein Mehrfaches uebertreffen koennte. Bis zu 150 Millionen Tote seien moeglich, sagte David Nabarro, der neue Uno-Chefkoordinator im Kampf gegen die Vogelgrippe.
Um das vor acht Jahrzehnten verschwundene Virus der Spanischen Grippe wieder zum Leben zu erwecken, entnahm Taubenbergers Team mehreren Leichen Gewebeproben, unter anderem einer Frau, die 1918 im Dauerfrostboden von Alaska beerdigt worden war. Zusaetzlich verwendeten sie in Formalin konserviertes Lungengewebe von anderen Opfern der Spanischen Grippe.
In einem komplizierten Verfahren gelang es den Wissenschaftlern, den genetischen Code des extrem aggressiven H1N1-Virus zu identifizieren und es im Labor zu reproduzieren. Die Mediziner stellten mit dem genetischen Code virusartige Genstraenge her, sogenannte Plasmide. Diese wiederum wurden menschlichen Nierenzellen eingepflanzt.
AP
Opfer der Spanischen Grippe von 1918: 20 bis 50 Millionen Tote binnen weniger Monate
„Sobald das Plasmid in der Zelle ist, baut sich das Virus von selbst auf“, sagt Terrence Tumpey von der US-Behoerde Centers for Disease Control. „Es dauert nur wenige Tage.“ Man habe so die biologischen Eigenheiten des Virus erforscht, die seine extrem toedliche Wirkung ausgeloest haben. Die Forscher testeten den Erreger der Spanischen Grippe auch an Maeusen, Huehner-Embryos und menschlichen Lungenzellen. Die infizierten Maeuse und Embryonen starben binnen weniger Tage.
1918 war H1N1 zunaechst in Voegeln aufgetaucht, wie auch jetzt das H5N1-Virus. „Unsere Bemuehungen, die Spanische Grippe zu verstehen, haben eine aktuelle Dringlichkeit erhalten“, bet
ont Forschungsleiter Taubenberger.
Ein Gen, das die Forscher fuer die besondere Aggressivitaet
des Virus verantwortlich machen, ist in einem Protein an dessen Oberflaeche enthalten: Haemaglutinin, das das Andocken an eine Zelle ermoeglicht. Wenn es gelaenge, genau diesen Mechanismus zu blockieren, koennte das zur Entwicklung wirksamer Gegenmittel auch gegen H5N1 beitragen, sagte Tumpey.
Aengste vor einer versehentlichen Freisetzung von H1N1 sind nicht voellig unbegruendet. Erst im April dieses Jahres hat ein US-Labor Proben des H2N2-Virus, das 1957 die Asiatische Grippe mit bis zu vier Millionen Toten ausloeste, an ueber 3700 Labore in aller Welt verschickt. Da der hoch ansteckende Erreger seit Ende der sechziger Jahre nur noch in den Kuehlschraenken von Labors existierte, ist er heute besonders gefaehrlich. „Gegen dieses Virus bestuende ueberhaupt kein ausreichender Immunschutz mehr“, sagt Pauli.
Trot
z der Bedenken speisten die Forscher um Taubenberger die genetischen Informationen des H1N1-Erregers in die GenBank ein, einer oeffentlichen Datenbank der amerikanischen National Institutes of Health.
Nach dem juengsten Vogelgrippe-Verdacht gibt es Streit zwischen der Bundesregierung und Bayern. Landwirtschaftsminister Seehofer kritisierte den bayerischen Minister Schnappauf. Man solle sehr darauf achten, nicht jedes tote Gefluegel zum Gegenstand von oeffentlichen Verlautbarungen zu machen. Das schaffe unheimlich viel Verunsicherung. Nach dem Vogelgrippe-Verdacht in einem bayerischen Zuchtbetrieb hatte das Landwirtschaftsministerium am Abend Entwarnung gegeben. Labortests ergaben bei gestorbenen Jung-Enten keine H5N1-Viren. Der bayerische Verbraucherschutzminister Schnappauf hatte zuvor umfassend ueber den Verdacht informiert, ohne die letzten Tests abzuwarten.
zuletzt aktualisiert: 14. Maerz 2006 | 10:06
Quelle: MDR INFO
Eine 35 Jahre alte Frau aus der Naehe von Kairo ist nach einer H5N1-Infektion verstorben. In Deutschland ist nun auch das Augsburger Stadtgebiet betroffen.
In Aegypten ist hoechstwahrscheinlich erstmals ein Mensch an der Vogelgrippe gestorben.
Es handelt sich um eine 35 Jahre alte Frau aus einer Provinz in der Naehe von Kairo. Mehrere Huehner, die sie in ihrem Haus gehalten hatte, waren verendet.
In Deutschland ist die Vogelgrippe bisher in sechs Bundeslaendern aufgetreten. In Bayern wurde mittlerweile bei 24 Wildvoegeln das gefaehrliche H5N1-Virus nachgewiesen, wie das bayerische Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte.
Bei einem toten Schwan im Augsburger Stadtgebiet wurde der H5N1-Erreger nachgewiesen. Um den Fundort im Stadtteil Haunstetten wurde ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. Fuer Hunde besteht dort Leinenzwang, Katzen haben Hausarrest.
Auch eine weitere Ente aus Lindau am Bodensee sowie drei Schwaene aus dem Landkreis Erlangen-Hoechstadt waren mit H5N1 infiziert, wie Ministeriumssprecher Roland Eichhorn sagte. In beiden Gebieten bestanden wegen frueherer H5N1-Faelle schon Sperrbezirke und Beobachtungszonen.
Am Landesamt fuer Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden seit 17. Februar mehr als 2900 Wildvoegel untersucht, rund 300 muessen derzeit noch getestet werden. *Es gibt noch eine ganze Kuehlhalle voll toter Wildvoegel, die untersucht werden muessen*, sagte Eichhorn. Viele der Tiere haetten laengere Zeit unter der Schneedecke gelegen. *Es war zu erwarten, dass jetzt mit der Schneeschmelze viele tote Voegel gefunden werden.*
Untersucht wurden auch gut 60 tote
Wildfleischfresser wie Marder, Fuechse und Katzen aus dem Freistaat. Bei ihnen wurde jedoch in keinem Fall H5N1 nachgewiesen. Inzwischen kann Bayern den Nachweis fuer den Vogelgrippe-Erreger selbst erbringen. Das neue Labor des LGL in Oberschlei?heim verfuegt ueber die noetigen Kapazitaeten fuer die Analys
e.
Entwarnung fuer israelische Patienten
In Israel gab es bei vier Verdachtsfaellen auf das Virus H5N1 bei Menschen Entwarnung. Unter Tieren begann eine Massentoetung.
Die Frau war nach Angaben von Aegyptens Gesundheitsminister Hatem al-Gabali vor zehn Tagen in ein Kairoer Krankenhaus gebracht worden, wo sie am Freitag starb.
Das Ergebnis einer Laborprobe in Gro?britannien lag am Sonntag noch nicht vor. Bei der Familie der 35- Jaehrigen wurde keine Erkrankung festgestellt. Das Virus war in Aegypten bei Voegeln vor einem Monat festgestellt worden.
Auch in Aserbaidschan oestlich der Tuerkei starben nach Regierungsangaben drei Menschen an der Tierseuche. Weltweit sind nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation bislang mehr als 100 Menschen an der Seuche gestorben.
In Israel wurde am Sonntag nach Hinweisen auf einen Ausbruch der Vogelgrippe die Massentoetung von Gefluegel fortgesetzt. Nach Medienberichten sollen 400.000 Truthuehner, Huehner, Enten und Gaense mit vergiftetem Trinkwasser getoetet werden.
Landwirtschaftsminister Seew Boim sagte, das Virus sei nach verdaechtigem Vogelsterben in mehreren Agrarbetrieben im Sueden des Landes nachgewiesen worden. Man versuche, eine Ausbreitung zu verhindern.
Aus den Niederlanden sei Impfstoff fuer Gefluegel angefordert worden. Ministerpraesident Ehud Olmert betonte, es gebe keinen Grund zur Sorge fuer die Menschen, die Lage sei unter Kontrolle.
Die Toetungsaktion betrifft landwirtschaftliche Betriebe, die im Umkreis von drei Kilometern von vier Agrarbetrieben im Sueden des Landes liegen, wo erste Tests bei tausenden verendeten Truthuehnern eine Infektion nachgewiesen hatten.
Auch etwa hundert Papageien in einem oertlichen Zoo sollten getoetet werden. Eine letzte Bestaetigung durch Tests nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht jedoch noch aus. Die Europaeische Union (EU) hat ein Importverbot fuer lebendes Gefluegel aus Israel verhaengt.
Quelle: sueddeutsche.de
?In Grossbritannien ist erneut die Vogelgrippe ausgebrochen. Der Erreger der H5-Untergruppe sei auf einer Gefluegelfarm im Osten Englands gefunden worden, erklaerten die britischen Behoerden am 2. Februar.
Russland stoppte den Import von lebendem Vieh, Bruteiern, Gefluegelfleisch und allen nicht ultrahoch erhitzten Fleischprodukten aus Grossbritannien, wie die russische Veterinaerbehoerde am 5. Februar in Moskau mitteilte.
Quelle: www.vetline.de
Das Vogelgrippe-Virus breitet sich in Deutschland weiter aus. Waehrend nach dem Ausbruch der auch fuer den Menschen potenziell lebensgefaehrlichen Erkrankung bei einer Hausgans im thueringischen Wickersdorf am Wochenende rund 1200 Tiere getoetet werden mussten, wurde aus Sachsen ein erneuter Verdachtsfall gemeldet. Die erste Erkrankung eines Nutztieres dieses Jahr in Deutschland traf in Thueringen ausgerechnet eine Behinderten-Einrichtung, in der die Bewohner zu therapeutischen Zwecken engen Kontakt zu den Tieren hatten.
So bereitet sich Berlin auf die Vogelgrippe vor Auswirkungen auf die Menschen in Berlin 1200 Tiere in Thueringen gekeult Keiner der rund 20 Bewohner der Einrichtung zeigt aber bislang Symptome der Erkrankung, wie das Landesgesundheitsministerium mitteilte. Der Vogelgrippe-Ausbruch bei der Hausgans der betreuten Wohngemeinsc
haft im thueringischen Wickersdorf war am Freitagabend festgestellt worden. Die geistig behinderten Bewohner der Einrichtung hatten das erst vier Wochen zuvor gekaufte Tier laut Ministeriumssprecher Thomas Schulz haeufig gestreichelt und mit ihm sogar gekuschelt. Sie seien sofort im Krankenhaus auf Symptome von Vogelgrippe untersucht worden, mehrere Tests wie Blutuntersuchungen haetten aber keine Ansteckung gezeigt. *Wir sind mit dem Schrecken davon gekommen*, sagte Schulz am Sonntag der Nachrichtenagentur AP. Die Bewohner w
uerden aber weiter beobachtet und auf Symptome der Vogelgrippe untersucht. Die lebensgefaehrliche Erkrankung kann bei engem Kontakt mit infiziertem Gefluegel auf den Menschen ueberspringen. Weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation WHO seit 2003 mehr als 190 Menschen der Virusinfektion zum Opfer gefallen. In Thueringen kaempften die Behoerden zudem mit dem Problem, dass viele Kleintierhalter ihre Bestaende nicht angemeldet haben, wie Schulz sagte. Ortskundige haetten deshalb am Wochenende von Haus zu Haus gehen muessen, damit alles Gefluegel in dem Sperrbezirk mit einem Radius von drei Kilometern um die Behinderten-Einrichtung getoetet werden konnte. *Wir hoffen, dass wir alle Tiere erwischt haben*, sagte Schulz. Quelle: welt.de/
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